Art Russe verbindet Kunst und Wein. Doch Wein und Kunst bedingt sich hinreichend selbst. Zumeist in positiver Korrelation. Wer Ästhetik in Design und Geschmack sucht, wird Art Russe Wine Chess Edition gerne Beachtung schenken. Ein Trialog zwischen Herkunft, Handwerk und Geist.
Kunst und Wein
Andrey Filatov, ein Philanthrop mit einer Leidenschaft für französische Kunst und Kultur, träumte immer davon, seine beiden Leidenschaften in einem einzigen Projekt zu vereinen. Die Realisierung seines Traumes, russische Kunst sichtbar zu machen und die grossartige Potential St.Émilions schmeckbar zu machen, mündete im Projekt Art Russe.
Art Russe ist das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekt der Art Russe Foundation, eine Stiftung die mit rund 400 Kunstwerken eine der größten Sammlungen russischer Gemälde und Skulpturen von 1917 bis 1991 beherbergt und Château La Grâce Dieu des Prieurs in Saint-Émilion, dass neun Hektar Weinberge besitzt und in der Grand Cru Appellation rund 35.000 Flaschen jährlich herstellt.
Alles ist anders
Wer mit so viel Liebe und Hingabe seiner Passion folgt, wird auch in der Umsetzung auf jede Kleinigkeit achten. So im Flaschendesign. Eine besondere Form der Flasche ist eine Anspielung auf die Vergangenheit. Früher wurde dieses grüne Glasgefäß, das an traditionelle Amphoren erinnert, häufig verwendet, um den Wein besser zu konservieren. Im Ergebnis ist die Flasche kürzer und breiter im Durchmesser als die heute verwendeten Flaschen und sorgt für Stabilität und damit für Lagerfähigkeit, durch weniger Lichteinfluss und bessere Temperaturregelung des Weines.
Etikett – Die russische Seele
Sofern das Etikett das Spiegelbild des Weines selbst ist, so steht die rote Farbe des Weines symbolisch für Art Russe’s russische Seele und der Geschmack für französisches Terroir. Jedes Jahr gibt es 12 verschiedene Weinlabels russischer Kunst auf den Etiketten der Weine. 2014, im ersten Jahrgang, entschied man sich die Etiketten das 19. Jahrhundert zu akzentuieren. Ein Jahr darauf konzentrierte man sich vorwiegend auf das 20. Jahrhundert und einer Etikettengewichtung mit eher unbekannteren Künstlern.
Architektur – Alles Leicht, alles Gravity
Auch die Architektur des Weingutes ist außerordentlich. In Zusammenarbeit mit Jean Nouvel wurde versucht, den Weinherstellungsprozess in den Mittelpunkt des Gestaltungsprozesses zu legen. Die Gebäude sind so positioniert, dass sie einen von Weinbergen umgebenen Hof bilden.
Der Bottich und der Keller, das Belvedere und das Fortin stellen jeweils ein Bindeglied zwischen Weinherstellung und Weinberg dar. Im Interior des Kellers dienen Edelstahl- und Spiegelgärbottiche als Leinwand für ein konzeptionelles Bild von Yuri Gagarin in der Schwerelosigkeit mit Wein und Göttern. Auf der Außenseite ist der Zylinder ein echtes Cyclorama, das ein allegorisches Fresko über die Arbeit im Weinberg trägt. Eine unterirdische Galerie verbindet die Gebäude des Anwesens.
2014:
Es war ein schwieriges Jahr für St. Emilion. Der Sommer war recht kühl. Doch für den ersten Jahrgang dieses Projektes durchaus interessant. Die Frucht in diesem Wein ist reduziert. Raum, um geschmacklich den Boden zu akzentuieren. Eisen, Blut, Wald im Verbund mit gutem Holzeinsatz. Veilchenduft schimmert durch. Ein Wein, der für Weinkenner äußerst interessant ist. Gerne jetzt trinken oder 4-6 Jahre warten.
2015:
Der Gegensatz zum Jahr 2014. Bessere Konditionen lassen das Fruchtspiel mehr Platz im Wein. Ein Darling-Wein. Ein Wein der hält was man von hochwertigem Bordeaux erwartet. Gute Balance zwischen Frucht und Textur. Das Holz ist wunderbar integriert. Anklang von Schokolade, Pflaume. Elegant, langer Abgang. Bereits heute unerwartet zugänglich, wird aber noch einmal abtauchen. Bis 2020-2025 lagern. Das Warten lohnt sich.
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© Words and photos Weinkrake