Wein am Berg

 

Die Wildspitze ragt majestätisch aus der Bergsilhouette heraus. Stille, ein latenter Wind hebt den Schnee aus seinem Winterschlaf. Die Berggondel öffnet seine Tür. Ganz oben angekommen, auf über 3000 Metern Höhe zeigt sich die ganze Pracht des nun schon zum 18. Mal stattfindenden legendären Genuss-Gipfel-Treffens „Wein am Berg“. Eine Symbiose zwischen Ski, Architektur, Kulinarik und dem diesjährigen Thema „Österreich trifft das Piemont“ erwartet die Besucher. Im Spannungsfeld zwischen dem an dem Bergfuß gelegenen „Das Central“ 5 Sterne Hotel geht es in drei Tagen bergauf: Spitzenwinzer, Spitzenköche, Spitzenarchitektur und Spitzenkulinarik.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wein und Kulinarik: Österreich trifft auf Piemont

Hast du bis jetzt Österreich nicht auf deiner Weinlandkarte gehabt? Das sollte man aber definitiv. Nein, Österreich ist nicht nur Welschriesling und Grüner Veltliner. Eigentlich kann es so einfach sein. Wer Österreichs Spitze in Sachen Wein persönlich kennenlernen möchte, der sollte das Wein am Berg Event definitiv in Augenschein nehmen. Denn hier kommen die Besten Österreichs zusammen. Und dort, wo dieses Niveau präsent ist, gibt es eben auch durchaus seltene Weine, die man nicht jeden Tag in seiner Weinhandlung einfach so kaufen kann. Chardonnay und Blaufränkisch sind neben Riesling und Grünen Veltliner die Protagonisten. Die Weine sind dicht, präzise und wunderbar in der Balance. Der Name ist hier Programm: Renommierte Weingüter aus dem Burgenland zeigen als Winzerkollektiv ihr Können. Große Namen wie Feiler-Artinger (Biodynamisch), Gesellmann (Bio), Kollwentz und Krutzler stehen mit Bründlmayer (Langenlois/Kamptal) oder Hirtzberger (Spitz/Wachau) zusammen und präsentieren ihre Portfolios mal in der Skihütte, mal bei einer Küchenparty im Hotel Central, mal in 3000 Meter Höhe im Goumetrestaurant ice Q. Zu den Weinen gibt es jeweils mindestens ein Flying Buffet oder ein gut strukturiertes Dinner der acht Spitzenköche, deren Signatures zwischen 1-3 Haube(n) Gault Millau und 1 Michelin-Stern liegen.

L´  Insieme

Doch so wie die Alpen selbst Teil einer geographischen Vielfalt sind, so hat man sich den quasi Nachbarn Piemont als Gastwinzerschaft eingeladen. Und das mit einer karitativen Botschaft. Die Winzer-Vereinigung L´ Insieme wurde vom Winzerstar Elio Altare mit der Idee gegründet, Geld für Projekte im Piemont und in der ganzen Welt durch den Verkauf der Weine zu sammeln. Mit dabei sind große Namen wie Elio Altare oder Silvio Grasso. Alles ganz Barolo und Barbaresco, dabei wird beim eine Bandbreite zwischen traditionellem und modernen Stil präsentiert. Überraschend dann doch, Barolo wird augenscheinlich immer jünger zugänglicher. Das entspricht sicherlich dem Wunsch des Konsumenten, der die Nebbiolo Traube des Barolos nicht erst ab 10 jähriger Alterung geniessen kann, sondern auch jüngere durchaus früher konsumieren möchte. Verständlich, aber es trifft eben nicht ganz die wahre Identität des Barolos. Der grosse Barolo braucht eine lange Reifeperiode von durchschnittlich 10 Jahren, um seine wahre Größe zu zeigen. Insgesamt hatten die österreichischen Rotweine im Vergleich die Nase vorn.

Pino 3000

Das Projekt, initiiert durch Das Central Hotel im Jahre 2011, ist trotz und gerade wegen seines mehrjährigen Bestehens ein Muss für alle Weinliebhaber. Drei Charakteren (Paul Achs, Dr. Heger und Kellerei St. Pauls) aus drei Ländern (AUT, D, IT) bringen drei Rebsorten (Pinot Noir, Spätburgunder, Pinot Nero) aus unterschiedlichen Terroirs in eine Komposition. Das wäre nun noch kein Alleinstellungsmerkmal. Doch die Außerordentliche Lagerung auf 3.048 Metern Seehöhe ist der entscheidende Faktor. Durch die konstante Temperatur, einem unterschiedlichen Luftdruck und durch einen minimaleren Sauerstoffgehalt, reift der Wein langsamer und kann somit mehr Frucht und mehr Kohlensäure aufbauen. Das Ergebnis ist eine kühlwirkende Assemblage, die Eleganz mit feinen Tanninen verbindet und reich an Finesse ist. Der letzte Jahrgang 2017 hat eine charakterstarke Nase: Leder, rote Früchte, eine reduktive Note kennzeichnen ihn. Momentan ist dieser Wein „abgetaucht“ und braucht seine Zeit. Das dieser Wein es kann, beweist der Jahrgang 2012 (heiss und trocken) wunderbar. Tiefe, Eleganz, balsamische Noten, Persistenz und Struktur. Spannung eben. So wie der Wein selbst, lässt sich die Arbeit der drei Winzer als durchaus dynamisch bezeichnen, eine gemeinsame Lernkurve seit dem ersten Jahrgang ist unverkennbar erkennbar.

Was bleibt von der 18. Edition Wein am Berg? Es ist eben die Mischung aus Vertrautheit und Veränderung, das dieses Event auszeichnet. Bekannte Gesichter, ein vertrauter aber nicht selbstverständlich hoher Service stehen einer sich jährlich ändernden Thematik gegenüber. Das Wein die subtil positionierte protagonistische Rolle mehr als gerecht wird, kommt nicht von ungefähr, liegt dem Central Hotel als Initiator und Organisator sowie als ausgezeichnetes „Weinhotel 2016 (Vineus Wine Culture Award) das Thema Wein sehr am Herzen. Nach der Abfahrt ist vor der Abfahrt. Bis nächstes Jahr.

Best of Wines - Die besten Weine der 18. Wein am Berg Event

  • 2012, Gesellmann, G 2012 (Magnum)
  • 2009, Kollwentz, Gloria (Magnum)
  • 2013, Franz Hirtzberger, Singerriedel Riesling, Smaragd (Magnum)
  • 2011, Kollwentz, Steinzeiler (Magnum)
  • 2008, Feiler-Artinger, Ruster Ausbruch (Magnum)
  • 2006, Silvio Grasso, Bricco Luciani, Barolo (Magnum)
  • 2015, Dr. Heger, Ihringen Winkelberg, Gras im Ofen (Magnum)

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© All photos Weinkrake